Die besten Materialien nutzen wenig, wenn der Einbau nicht fachgerecht erfolgt. „Komplexe Modernisierungsmaßnahmen der Fenster gehören in die Hand des Fachmanns“, sagt Diplom-Ingenieur Jörg Nowitzki (Bauherren-Schutzbund e.V.).
Worin liegt nun die Größte Gefahr beim Fensteraustausch?
Ein kurzer Ausflug in die Physik
Je wärmer Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. So kann Luft mit einer Temperatur von 20°C beispielweise ca. 15g Wasser speichern. Luft mit einer Temperatur von 10°C aber nur ca. 8g. Kühlt die Luft nun also von 20°C auf 10°C ab, muss die Feuchtigkeit irgendwo hin. Sie kondensiert also an der Stelle,an der sie abkühlt.
So war es bisher bei Ihrem Haus
Als Ihr Haus gebaut wurde, waren alle Komponenten und Materialien abgestimmt. Sie entsprachen dem damaligen „Stand der Technik“ und haben seither perfekt miteinander harmoniert. Nach heutigem Stand der Technik waren Ihre Wänder schlecht isoliert. Ebenso Ihr Dach und Ihre Fenster. Zusätzlich haben Sie immer fleißig gelüftet, ob Sie wollten oder nicht. Schließlich waren die alten Fenster auch immer ein bisschen undicht, so dass immer ein gewisser Luftaustausch stattfand. Die Fenster waren das schwächste Glied in der Kette. Sie waren am schlechtesten isoliert. Die Luft kühlte sich also am Fenster ab und dort bildete sich Schwitzwasser auf den Scheiben.
… und Jetzt kommen wir zu den Gefahren!
Gefahr #1
Der Dämmwert der Fenster ist besser, als der der Wände
Die Folge: Die Luft, mit der darin gebundenen Feuchtigkeit, kühlt sich nicht mehr am Fenster, sondern an den Wänden ab und kondensiert dann eben dort. Schimmelbildung ist damit unvermeidbar! Die höchste Wärmedämmung ist also oftmals kontraproduktiv! Abhilfe: Ein Fachmann wird ihnen ausschließlich Fenster verbauen, die thermisch zu Ihrem Haus passen.
Gefahr #2
Der Einbau der neuen Fenster berücksichtigt nicht die baulichen Gegebenheiten
In den Richtlinien zur Fenstermontage gibt es einen Grundsatz: „Innen dichter als außen“. Hierbei kommt es also auf die Ausführung der Anschlussfugen zwischen Fenster und dem umgebenden Mauerwerk an. Eine detaillierte Erläuterung der technischen Anforderungen an diese Anschlussfugen, würden an dieser Stelle zu weit führen. Eines sei jedoch gesagt: Die fachgerechte Ausführung der Anschlussfugen ist fast noch wichtiger, als das Fenster selbst. Sonst droht widerum die Gefahr von Schimmelbildung!
Gefahr #3
Minderwertiges Material
Wie bei allen Produkten gibt es auch bei Fenstern und den Einbaumaterialien verschiedene Qualitäten. Und wie bei allen Produkten erfüllen die billigsten nie die Anforderungen und Erwartungen die Sie eigentlich an dieses Produkt haben. Fenster minderer Qualität verziehen sich meist und sind dann undicht. Schlechte Einbaumaterialen können die Dichtigkeit der Anschlussfugen nicht dauerhaft gewährleisten. Auch hier entstehen dann Undichtigkeiten. Bitte bedenken Sie eines. Gute Fenster halten, je nach Pflege, 30 bis 50 Jahre. Selbst wenn Sie durch billige Fenster vermeintliche 5.000€ sparen, werden Sie innerhalb der 30-50 Jahre ein Mehrfaches davon für Reparaturen und den frühzeitigen Austausch der schlechten Fenster bezahlen.
Fensteraustausch – werfen Sie Ihr Geld nicht zum Fenster raus!